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Badminton – historisch

Ähnliche Spiele wurden auch in alten Hochkulturen Asiens und im Mexiko der Azteken gespielt. Im Mittelalter zählte das Spiel mit dem "Volant" zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen des höfischen Adels der Barockzeit, doch die wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen im späten 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert bedeuteten den vorläufigen Tod des Federballspiels, bis es im Jahre 1870 auf dem Landsitz des Herzogs von Beaufort in England, genannt "Badminton House", wiedergeboren wurde, womit auch geklärt wäre, wie diese Sportart zu ihrem Namen gelangte.

1893 waren es schließlich auch die Engländer, die den ersten Badminton-Verband gründeten, während in Deutschland 1902 der Bad Homburger Badminton-Club ins Leben gerufen wurde. Seinen Siegeszug zur Weltsportart trat Badminton jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg an. Nachdem bereits 1934 die International Badminton Federation (IBF) gegründet wurde, entstand 1978 mit der World Badminton Federation (WBF) ein zweiter Weltverband, der von Verbänden der dritten Welt, die auf Grund politischer Hindernisse nicht in die IBF aufgenommen wurden, ins Leben gerufen wurde. 1981 wurden die beiden rivalisierenden Verbände unter der Flagge der IBF zusammengeführt, nachdem schon 1977 die erste Weltmeisterschaft ausgetragen wurde und 1979 der Lizenzspieler eingeführt wurde. Seit 1992 gehört Badminton zu den olympischen Sportarten und erfreut sich weltweit größter Beliebtheit.

Geschichte

Bereits lange vor der Entstehung des Namens Badminton gab es Rückschlagspiele, die dem heutigen Federball ähnelten. In Indien gefundene Höhlenzeichnungen belegen, dass dort

bereits vor 2000 Jahren mit abgeflachten Hölzern kleine, mit Hühnerfedern gespickte Holzbälle geschlagen wurden.

Auch bei den Inkas und den Azteken waren Rückschlagspiele mit gefiederten Bällen bekannt. In Europa zur Zeit des Barock entwickelte sich ein unter dem Namen Battledore and Shuttlecock oder Jeu de Volant bekanntes Federballspiel zu einer der beliebtesten Freizeit-beschäftigungen des höfischen Adels. Ziel bei dieser Variante des Federballspiels war es, dass zwei Spieler sich mit einfachen Schlägern einen Federball so oft wie möglich zuspielen, ohne dass dieser den Boden berührt. Ein urkundlich erwähnter Rekord aus dem Jahre 1830 beläuft sich auf 2117 Schläge für einen Ballwechsel zwischen Mitgliedern der Somerset-Familie. Das heutige Spiel verdankt seinen Namen dem englischen Landsitz des Duke of Beaufort aus der Grafschaft Gloucestershire. Auf diesem Landsitz mit dem Namen Badminton wurde 1872 das von dem britischen Kolonialoffizier aus Indien mitgebrachte und als Poona bezeichnete Spiel vorgestellt. 1893 wurde in England der erste Badmintonverband gegründet, und schon 1899 fanden die ersten All England Championships statt, die heutzutage unter Badmintonanhängern den gleichen Stellenwert haben wie das Turnier von Wimbledon für die Tennisfreunde.

Der neue Sport erfreute sich großer Beliebtheit. Schwierigkeiten bereitete es nur, geeignete Sportstätten zu finden. Es musste oft an ungewöhnlichen Orten gespielt werden, denn die einzigen uneingeschränkt geeigneten Räumlichkeiten zu dieser Zeit waren Kirchen. Das hohe Mittelschiff einer Kirche bot dem Federball freie Flugbahn, und die Kirchenbänke dienten den Zuschauern als Logenplätze.

 

Entwicklung in Deutschland

In Deutschland wurde im Jahre 1903 der erste Badminton-Sportverein außerhalb Englands gegründet - der Bad Homburger Badminton-Club. Mitte der zwanziger Jahre breitete sich der organisierte Badmintonsport auch auf Nordeuropa und Nordamerika aus, so dass bereits im Juli 1934 die International Badminton Federation (IBF), der Welt-Dachverband (heute BWF), gegründet werden konnte.

Die ersten Deutschen Meisterschaften fanden am 17. und 18. Januar 1953 in Wiesbaden statt. Am selben Wochenende wurde der Deutsche Badminton-Verband (DBV) aus der Taufe gehoben, der noch im gleichen Jahr in die IBF eintrat. Erster Präsident des DBV war der Industrielle Hans Riegel aus Bonn (HARIBO). Im Mai des darauf folgenden Jahres wurde der DBV als 26. Fachverband in den Deutschen Sportbund (DSB) aufgenommen, und 1967 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der European Badminton Union (EBU). 1958 entstand auch in der damaligen DDR ein Federballverband, dessen Landesverbände 1990 in den DBV eingegliedert wurden.

Während in den sechziger Jahren eine gewisse Stagnation der Mitgliederzahlen zu beobachten war, erfolgte in den Siebzigern im Zuge der Erstellung zahlreicher neuer Sporthallen ein wahrer Badminton-Boom. Dieser Aufschwung mit teilweiser Verdreifachung von Mitgliederzahlen in Verbänden und Vereinen hielt bis Ende der achtziger Jahre an, als viele Tennishallen zu Badminton-Zentren umgebaut wurden. In den Neunzigern wurde erneut eine leichte Stagnation spürbar, und seit der Jahrtausendwende sind die Mitgliederzahlen im DBV sogar leicht rückläufig, trotz der Integration von Badminton in den Schulsport.

Dem Deutschen Badminton-Verband gehören derzeit 16 Landesverbände mit etwa 218 000 Mitgliedern in 2700 Vereinen an. Darüber hinaus gibt es ca. 4,5 Millionen Freizeitspieler ohne Vereinszugehörigkeit, die Badminton mehr oder weniger regelmäßig in einem der vielen Zentren betreiben.

 

Badminton international

Große Popularität genießt Badminton in seinen europäischen und asiatischen Hochburgen Dänemark, China, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand, Indien und Korea. In diesen Ländern haben große Badminton-Veranstaltungen ähnlichen Stellenwert wie in Deutschland Fußball oder Leichtathletik. In den Siegerlisten der bedeutenden internationalen Turniere findet man deshalb auch hauptsächlich dänische oder asiatische Namen.

Seit 1977 finden Weltmeisterschaften statt, seit 1983 alle zwei Jahre. Im Jahre 2006 wurde zu einem jährlichen Rhythmus übergegangen. Mit dem Davis-Cup im Tennis vergleichbar sind die Mannschaftsweltmeisterschaften im Badminton: seit 1949 der Thomas Cup für Herren-National-teams sowie seit 1957 der Uber Cup für Damen-Nationalteams. Im Jahre 1989 wurde der Sudirman Cup ins Leben gerufen, die offizielle Nationalmannschafts-Weltmeisterschaft für gemischte Teams (Damen und Herren). Das Turnier findet in einem zweijährigen Rhythmus statt und war ursprünglich an die Individual-WM gekoppelt. Seit 2003 wird der Sudirman Cup als eigenständige Veranstaltung ausgetragen.

Im Jahre 2006 wurde ein Umbenennung der internationalen Badminton-Verbände durchgeführt. Dabei wurde der Name der IBF zu Badminton World Federation (BWF) geändert. Die damalige IBF führte 1931 den Grand Prix Circuit ein. Hier wurden die Internationalen Meisterschaften der verschiedenen Länder zusammengefasst. Von 1983 bis 1999 wurde das Jahr stets mit dem Grand Prix Final abgeschlossen, ein Turnier, bei dem die besten Spieler des Jahres gegeneinander antraten. Nach der Asienkrise Ende der 90er Jahre fand das Turnier nicht mehr statt. Im Jahre 2007 führte die BWF die Super Series ein, die den Grand Prix nach 23 Jahren ablöste. Zur Super Series gehören zwölf Turniere, bei denen die Turnierveranstalter ein Mindestpreisgeld von 200.000 US-Dollar aufbringen müssen. Acht Turniere finden in Asien und vier in Europa (England, Schweiz, Dänemark und Frankreich) statt. Die seit 1955 ausgetragenen Internationalen Deutschen Meisterschaften gehören nicht mehr dazu. Sie waren 2007 mit einem Preisgeld von 80.000 US-Dollar dotiert. Derzeit sind 156 Nationen mit über 14 Millionen Spielern Mitglied in der BWF.

 

Badminton olympisch

Badminton war bereits 1972 bei den olympischen Spielen in München als so genannte Demonstrationssportart vertreten. Doch erst seit 1992 ist Badminton fester Bestandteil Olympischer Sommerspiele.

Erst nachdem es 1988 zum zweiten Mal in Seoul sehr erfolgreich der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, entschloss sich das IOK, Badminton 1992 in Barcelona zur olympischen Disziplin zu erheben, allerdings ohne gemischtes Doppel. Erst 1996 wurden alle fünf Disziplinen bei den Spielen von Atlanta ausgetragen.

 

Termine Badminton

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